Das
Ende der Dekade bedeutet für mich auch dass Ende meiner ersten, in
Ermangelung eines besseren Worts, cinephilen Dekade. Ein hübscher
Zufall, dass am Ende dieser Dekade zwei Regisseure ganz oben in
meiner Jahresendliste stehen, die für viele einen Einstiegspunkt in
die Filmgeschichte darstellen. Viele Worte möchte ich dieses Jahr
nicht verlieren, deswegen sei nur einmal Kristen Stewart gedankt,
ihretwegen bin ich damals, in der Mitte der Dekade, in Die Wolken von
Sils Maria gegangen, Assayas hat mich dann zu Michael Mann, Hou
Hsiao-Hsien, Jia Zhangke, Jean Renoir gebracht und dann war das Kind
auch schon in den Brunnen gefallen.
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Montag, 30. Dezember 2019
Sonntag, 29. Dezember 2019
Vornehm geht die Welt zugrunde-Die besten Filme des Jahres 2019
10. ZWISCHEN DEN ZEILEN (Olivier Assayas)
Mit ziemlicher Sicherheit ist ZWISCHEN DEN
ZEILEN nicht der beste Film von Assayas, aber selbst ein eher
durchschnittlicher Film von ihm, bringt immer noch eine große Vielfalt an Ideen
und Gedanken hervor, die mal naheliegend und mal sehr überraschend sind.
Dienstag, 10. September 2019
Schöne normale Filme - zu Yara von Abbas Fahdel und Home Again von Hallie Meyers-Shyer
Yara
– Abbas Fahdel
Ein
bemerkenswerter Film, der es schafft Festivalkino-Klischees souverän
zu umschiffen, was nicht zuletzt an der erstaunlichen Klarheit des
Films liegt. Diese Klarheit findet sich konzeptionell auf mehreren
Ebenen wieder – in der Digitalität der schönen Naturaufnahmen aus
dem nördlichen Libanon, der unspektakulären Geschichte (Mädchen
wohnt bei Großmutter, Mädchen trifft Junge, Mädchen und Junge
verlieben sich ineinander) als auch der emotionalen Eindeutigkeit,
die jedoch keineswegs mit Simplizität verwechselt werden sollte,
dafür steckt in Yara viel zu viel Reichhaltigkeit.
Freitag, 30. August 2019
Es war seltsam, aber…- Kurze Gedanken zu drei Kinobesuchen
ICH WAR ZUHAUSE, ABER…
Schanelec beweist ein weiteres
Mal, dass formale Geschlossenheit und offene Erzählweisen sich nicht widersprechen,
sondern sich in ihrem Kino sogar gegenseitig bedingen. Maren Eggert sinkt zu einer
herzzerreißenden Version von „Let’s Dance“ am Grab ihres Mannes nieder. Es sind
ungewöhnlich viele nach außen getragene Emotionen in diesem Film zu sehen, die sich
auf den zweiten Blick aber wieder in das ansonsten wahrhaftige Spiel der
Darsteller einfügen. Nur Maren Eggert darf sich aufregen, darf ihre Kinder
anschreien, darf in ihre Wohnung rennen. Am Ende ist es dann wieder die Stille
der Naturgeräusche, die nach dem Scheitern der Kommunikation zwischen den
Figuren die Verbindungen schafft. Die Kinder spielen Hamlet und das ist in
jeder Hinsicht das größte Rätsel des Films: „Alles Spiel ist immer Lüge.“
Montag, 5. August 2019
Ben Johnson
Ben Johnson in Wagon Master (John Ford):
Ben Johnson in The Last Picture Show (Peter Bogdanovich):
Ben Johnson in The Last Picture Show (Peter Bogdanovich):
Sonntag, 21. Juli 2019
Damit du mögest sehen, an dich hab‘ ich gedacht- Über Abbas Kiarostamis „Like Someone In Love“
Die Filme von Abbas Kiarostami
sind in vielerlei Hinsicht sehr besonders. Sie sind geprägt von einer
reduzierten und poetischen Ästhetik. „Like Someone In Love“ stellt hierbei
keine Ausnahme dar, kann aber trotzdem als ein besonderer Moment in der
Filmographie Kiarostamis betrachtet werden. Bereits die erste Szene in einem
Café ist sehr interessant.
Freitag, 29. März 2019
Le Bonheur-Eine kleine, verblassende Erinnerung an Agnès Varda
Ich
habe viel zu wenig Filme von Agnès Varda gesehen, als dass ich einen ernsthaften
Überblick über ihr Werk haben könnte, doch die Filme, die ich von ihr gesehen
habe, haben mir allesamt gefallen. Doch am meisten verbindet mich immer noch
mit ihrem Film „Le Bonheur“ (1965), den ich vor sieben oder acht Jahren in
einer Originalfassung in einem kleinen Kino in Braunschweig sehen konnte.
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