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Donnerstag, 22. Februar 2018

Football is for you and me - Corneliu Porumboius "Infinite Football"

Corneliu Porumboius neuer Film "Infinite Football" beginnt so, wie Abende nach Amateurfußballspielen in der Vereinskneipe enden: Ein mittelalter Mann erzählt von einer lebensprägenden Verletzung beim Fußball, in der Vereinskneipe gerne noch garniert mit einem Verweis auf die große Karriere, die durch den Tritt des ungelenken Gegenspielers verhindert wurde. Porumboius mittelalter Mann findet einen anderen Weg als biertrunkene Abende neben rumänischen Sportplätzen, für ihn bedeutet der lebensverändere Tritt den ersten Schritt auf dem Weg zu der Erkenntnis, dass nicht die Spieler, sondern der abgesteckte systemische Rahmen, die Fußballregeln, fehlerhaft sind.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Der Lärm der Stille- Lav Diaz‘ „Season of the Devil“


In seinem neuen Film erzählt Lav Diaz wieder mal von der Geschichte der Philippinen Ende der 70er-Jahre. Eine autoritäre Militärdiktatur hat sich gebildet und jegliche revolutionäre Stimmen sollen mit Gewalt unterdrückt werden. Das Ganze erzählt er in Schwarz-Weiß, sowie mittels Gesang, der ohne Musikunterstützung auskommt (er selbst bezeichnete den Film als „Rock-Oper“).

Dienstag, 20. Februar 2018

Die Allgegenwart des Vaters-Gedankensplitter zu drei Filmen der Weimarer Republik

Im Rahmen der Berlinale 2018 konnte man u.a. eine Retrospektive zum Thema „Weimarer Kino-Neu gesehen“ betrachten. Drei Filme dieser Reihe scheinen mir auf eigentümliche Art und Weise nicht nur miteinander, sondern auch mit der deutschen Filmgeschichte verbunden zu sein, nämlich mittels der Figur des Vaters.

Dienstag, 6. Februar 2018

Selbständige Kleider: Zu Paul Thomas Anderson „Phantom Thread"


Das An- und Ausziehen ist eine urfilmische Tätigkeit. In beinahe jedem Film finden sich Szenen, in denen Personen Klamotten anlegen, sei es ganz bewusst oder nur als nebensächlicher Rahmen eines Dialogs. Paul Thomas Anderson nähert sich dieser Technik in seinem neuen Film PHANTOM THREAD geradezu verdächtig langsam. Das stetige Berühren anderer Menschen spielt für den Schneider Reynolds Woodcock gerade zu Beginn des Films eine wichtige Rolle und wird von der Kamera mit ruhigen, fast kreisenden Bewegungen eingefangen. Dabei geht es keinesfalls um eine erotisch aufgeladene Berührung, sondern um die Bewegung, die dieser Film vollzieht, in dessen Zentrum am Anfang und am Ende das nicht enden wollende Abmessen von Körpern steht.