"Am
grünen Rand der Welt" wäre wahrscheinlich ein größeres Publikumszuspruch
beschieden, wenn sein Kinostart eher in der Weihnachtszeit denn im Hochsommer
gelegen wäre, als Kleinod zwischen dem üblichen Weihnachtsblockbuster und dem,
das Warten auf seinen Film mit Kristen Stewart kaum erträglicher machenden,
neuen Woody Allen-Film mit Emma Stone in der Hauptrolle, hätte der neue
Vinterberg vielleicht ein kleiner Überraschungshit werden können.
Wie dem auch sei, ein Überraschungshit ist der Film ohnehin, stellt er doch den zweiten tollen Vinterberg-Film in Folge da, was mutmaßlich ein Novum in seiner bisherigen Filmographie darstellt.
Wie dem auch sei, ein Überraschungshit ist der Film ohnehin, stellt er doch den zweiten tollen Vinterberg-Film in Folge da, was mutmaßlich ein Novum in seiner bisherigen Filmographie darstellt.
Carey
Mulligan schmunzelt viel in dieser, von großen Landschaften, großen Gefühlen
und auch großem Pathos geprägten Literaturverfilmung. Und warum auch nicht, ist
sie schließlich neben Kristen Stewart die wahrscheinlich beste Antithese in
Hollywood zu den "Most Acting"-Bestrebungen einen Christian Bales und
seiner Epigonen. Ihr Schmunzeln erdet den Film, in seinen besten Momenten
schafft er es, die Leichtigkeit, die ihr Spiel auch in den dramatischen Szenen
immer prägt, für sich zu vereinnahmen und zu nutzen, als Kontrapunkt zu den
sich im Wind wiegenden Weizenfeldern und den schlammigen Waldwegen. Ihr
subtiles Spiel verleiht dem dick auftragenden Film eine gewisse Sensibilität
und führt ihn schlussendlich souverän ins Ziel. Auch Matthias Schonaerts kann
ihrem Lächeln nicht widerstehen und so gehen sie Hand in Hand in den
Sonnenuntergang. Ein abgedroschenes Bild, ohne Zweifel und doch ein schöner Endpunkt
– von der verstörenden Familienkonstellation in "Das Fest" ist
Vinterberg beim Happy-End im Kostümfilm gelandet. Die Kamera schwelgt in den
archaischen Landschaften der englischen Provinz und Vinterberg hat viel Freude
daran, Carey Mulligan und ihre Männer in diesen Landschaften zu filmen, in
ständig wechselnden Klamotten. Wie leicht könnte ein derartiges Konzept
langweilig werden, doch irgendwie gelingt es Vinterberg, den Zuschauer
sprichtwörtlich bei der Stangezu halten, denn spätestens wenn Carrey Mulligan
und Michael Sheen zum Duett ansetzen, ist der Rest der Welt vergessen. Ein
wahrlich großer Kinomoment in einem nicht fehlerlosen Film, der den Zuschauer
auf dem richtigen Fuß erwischen muss, um ihn in seinen Bann zu schlagen. Mich
hat er gepackt, vielleicht half es auch, dass ich mich im Moment mit
zunehmendem Vergnügen durch das Gesamtwerk von Jane Austen lese. Carey
Mulligans Schmunzeln ist in jedem Fall unwiderstehlich.
Dieser Text wurde von David Schepers(@fantazeromane) verfasst
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