Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 6. April 2018

King of Queens in Filmen gedacht (Staffel 1)



S01E01 "Pilot" (Trautes Heim) – Außer Atem (Jean-Luc Godard)
Für eine gute Sitcom braucht man nur ein Sofa und einen alten Mann im Keller.

S01E02 "Fat City" (Das Fett muss Weg) – Star Wars: The Force Awakens (JJ Abrams)
Doug wirft über die Vergangenheit einen Blick in die Zukunft und sieht sich mit einer Carrie konfrontiert, die nicht mehr seinen Ansprüchen genügt. JJ Abrams versucht aus der Vergangenheit eine (serielle) Zukunft zu entwerfen. Beide scheitern und finden sich am Ende wieder mit einer Unverändlicherkeit konfrontiert.

S01E03 "Cello, Goodbye" (Revierkämpfe) – The House Bunny (Fred Wolf)
Dumm aber glücklich.


S01E04 "Ritchie's Song" (Männergespräche) – Beau Travail (Claire Denis)
Maskulinitätsprinzipien geraten an ihre Grenzen. Kann Freundschaft ohne Emotionen halten? (Besonders interessant, weil die Figur des Ritchies (der in einer späteren Episode Sex mit Dougs Schwester hat) irgendwann verschwindet, respektive durch Dougs Cousin Danny ersetzt wird)

S01E05 "Pateral Affairs" (Ernste Absichten) – A Nightmare on Elm Street (Wes Craven)
Eine von gleich mehreren Folgen in denen Doug und Carrie lernen, ihre älteren Verwandten als unperfekte Wesen zu akzeptieren lernen, wenn auch ungleich weniger drastisch als es die Teenager in Cravens Horrorfilm tun. Besonders schönes Detail, wenn man King of Queens hinsichtlich der Sexualmoral der Serie eine Art Metasubversivität zugesteht, wofür es besonders in späteren Staffeln einige Argumente gibt (allerdings auch dagegen.)

S01E06 "Head First" (Die Klette) – Mommy (Xavier Dolan)
In bester Seinfeld-Tradition entlarvt sich Doug zu Beginn der Serie schon als sehr manipulativ und sehr häufig einzig auf seinen Vorteil bedacht, Freundlichkeit spielt er hier nur vor, um sein familiäres Leben zu verbessern – and I couldn't help but wonder: Ist Xavier Dolan der Doug Heffernan des Cannes-Wettbewerb?

S01E07 "The Rock" (Der Verlobungsring) – Big Fish (Tim Burton)
Passender wäre die tolle Simpsons-Folge gewesen, in der Bart seine Seele verkauft, doch auch Burtons Film ähnelt dieser Episode sehr. Der Glaube an die Kraft von Geschichten.

S01E08 "Educating Doug" (Späte Schule für Doug) – Jane Eyre (Cary Fukunaga)
Zu verführerisch die Vorstellung, dass es Cary Fukunaga bei diesem Film ging wie Doug Heffernan – er hatte einfach keine Lust, Jane Eyre zu lesen.

S01E09 "Road Rayge" (Verkehrsprobleme) – The King of Comedy (Martin Scorsese)
Trotz des eher müden Wortspiels im Titel wahrscheinlich die erste wirklich tolle Folge der Serie, hier passend begleitet von Martin Scorseses Film über eine Obsession, die so pathologisch ist, dass sie das berufliche und das Privatleben von DeNiros Figur völllig bestimmt. Immerhin ist er von Jerry Lewis und nicht von Ray Romano besessen.

S01E10 "Supermarket Story" (Truthahn á la Mama) – Warcraft (Duncan Jones)
Scheitern am Versuch es allen rechtzumachen und dabei auch noch dem Denkmal der eigenen Eltern standzuhalten.

S01E11 "Noel Cowards" (Klein aber fein) – Snowpiercer (Bong Joon-Ho)
Scheitern im Schnee, alle guten Intentionen enden entweder im dystopischen Führerhaus oder auf einem Schrottfriedhof.

S01E12 "Fixer Upper" (Liebe ist...) – Clueless (Amy Heckerling)
Leah Remini und Alicia Silverstone spielen Emma. Ich wette Jane Austen hätte beides gemocht.

S01E13 "Best Man" (Alte Geschichten) – The Bridges of Madison County (Clint Eastwood)
Zugebenermaßen etwas weit hergeholt, aber es ließe sich durchaus argumentieren, dass sowohl Doug als auch Deacon auf der Hochzeit eines Highschoolfreundes ihrer Ehefrauen in ständiger Angst leben, dass Carrie und Kelly ihre persönlichen Brücken am Fluss mit eben jenem Highschoolfreund erlebt haben könnten.
S01E14 "Dog Days" (Auf den Hund gekommen) – The Dark Knight Rises (Christopher Nolan)
Eine der vielen Folgen, in denen Arthur sich von großen Konzernen übergangen fühlt, hier ist er besessen davon, dass die Peanuts-Comics auf seinem Leben basieren. So bizarr diese Idee klingt, Bane und Arthur sind sich zumindest zu Beginn des Films nicht unähnlich, wenn auch unterschiedlich in der Wahl ihrer Mittel. Arthur kämpft einen einsamen Kampf, Bane will einen Umsturz, beide letztenendes aus persönlicher Eitelkeit.

S01E15 "Crappy Birthday" (Alt, dick und hässlich) – Drinking Buddies (Joe Swanberg)
Mit dem eigenen Älterwerden klarkommen, Alkohol trinken und natürlich läuft irgendwie alles schief.

S01E16 "S'ain't Valentine's" (Valentinstag) – Requiem for a Dream (Darren Aronofsky)
Mutterfiguren, die vor Einsamkeit wahnsinnig geworden sind.

S01E17 "Court Date" (Die verkaufte Frau) – Cassandras Warnung (Dominik Graf)
Der Versuch, die Polizei zu täuschen und als fundamental korrumpierte Institution zu entlarven, einmal Dominik Graf, einmal Kevin James.

S01E18 "White Collar" (Der Ruf der Straße) – Die Worte des Vorsitzenden (Harun Farocki)
Klassenbewusstsein.

S01E19 "Rayny Day" (Freundschaftsdienste) – Mistress America (Noah Baumbach)
Freundschaft unter Egoisten ist schwierig. Sitcomfiguren sind per Definition egoistisch, deswegen ist Mistress America der interessanteste Baumbach-Film. Greta Gerwig wäre die größte Sitcomdarstellerin ihrer Generation geworden.

S01E20 "Trainwreck" (Die neue Kollegin) – Hercules (Brett Rattner)
Wenn das eigene Nichtsterben zum Problem wird.

S01E21 "Hungry Man" (Bärenhunger) – Das große Fressen (Marco Ferreri)
These – Antithese

S01E22 "Timeshare" (Ich will dich, ich will dich nicht) – DePalma (Noah Baumbach)
Ritchie macht sich retrospektiv betrachtet sehr schnell zur überflüssigen (und arg an Joey aus Friends angelehnten) Figur, viel zu sexbesessen und obsessiv für die Working Class Truppe rund um Doug und Carrie.

S01E23 "Where's Poppa" (Endlich allein) – Suicide Squad (David Ayer)
Alle drängt es voneinander weg, Arthur und die Heffernans, Leto und die Superbösen

S01E24 "Art House" (Auf Wiedersehen Arthur) – Tokyo Tribe (Sion Sono)
Von Menschen, die beginnen der eigenen Pose zu glauben.

S01E25 "Maybe Baby" (Auf Eis gelegt) – Donnie Darko (Richard Kelly)
And I find it kinda funny, I find it kinda sad, the dreams in which i'm dying are the best I've ever had, I find it hard to tell you, I find it hard to take, when people run in circles, it's a very, very mad world, mad world.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen